Donnerstag, 17. September 2009

Bonusbegrenzungen

Wahlzeit ist Bonusbegrenzungszeit. Zumindest für manche Parteien. Meiner Meinung nach, eine der am schlimmsten fehlgeleiteten Debatten nach der Finanzkrise. Es darf nicht darum gehen, ob Manager X nun n Mio Euro Bonus kassiert oder 5*n Mio Euro. Solche Zwänge enden im Missbrauch durch findige Experten, die sich ihren Bonus dann als "Sonderzahlung" genehmigen (so gesehen u.a. bei der Commerzbank).

Die wirkliche Frage, die hierbei im Raum steht ist: Wie schaffen wir es, Manager dergestalt in ihre Unternehmen einzubinden, dass die Rede von Verantwortung nicht nur eine leere Hülle im Werte von n Mio Euro ist? Wie bewerkstelligen wir, dass Erfolg und Misserfolg in gleichem Maße personalisiert oder sozialisiert werden?

Beispiel:

1) Ein Angestellter verdient 2500 Euro brutto im Monat. Er leistet einen essentiellen Beitrag zur Arbeit seines Unternehmens. Nach einem schwerwiegenden Fehler wird ihm gekündigt, die Monate der Arbeitslosigkeit werden zur sozialen und materiellen Zerreißprobe.

2) Ein Manager verdient 1.2 Mio Euro brutto im Jahr (und zahlt weniger Einkommenssteuer als der Angestellte). Nach zwei erfolgreichen Jahren wird sein Gehalt auf 1.5 Mio aufgestockt. Im Jahr darauf fährt er das Unternehmen wirtschaftlich an die Wand. 500 Stellen müssen gestrichen werden. Zum Dank erhält er eine Abfindung in Höhe von 3 Mio Euro und ein Jobangebot bei einem vergleichbaren Unternehmen.

Das etwas vereinfachte Beispiel zeigt: Die Verantwortung, die ihnen so hoch vergütet werden muss, findet sich nur auf dem Papier. Wieviele Manager werden für ihre Misserfolge wirklich zur Verantwortung gezogen? 5? 10? Die Finanzkrise hat keine 10 Leute ins Gefängnis gebracht, wo bleibt da die Verantwortung?

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